Am 25. November 2025 fand in Kiew ein Treffen des Fonds zur Förderung der Unternehmertätigkeit (FRP) mit Vertreter*innen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Deutschlands (BMZ) sowie der deutschen Förderbank KfW statt. Während der Veranstaltung stellte der FRP die Ergebnisse und die nächsten Schritte seiner institutionellen Transformation in eine Nationale Entwicklungsinstitution (NEI) vor.

Die institutionelle Transformation des FRP – Grundlage eines neuen Systems zur Unterstützung von Unternehmen

Die gemeinsam vom ukrainischen Finanzministerium, dem FRP, der KfW und Berater*innen von Deloitte erarbeiteten und mit der Weltbank sowie der EU abgestimmten gesetzlichen Änderungen sehen die Schaffung eines Finanzinstituts mit dem besonderen Status einer NEI vor. Seine Tätigkeit wird die Kräfte der Regierungen der Ukraine und Deutschlands sowie der wichtigsten internationalen Partner bündeln, um ein modernes, widerstandsfähiges und wirksames System der finanziellen Unterstützung für Unternehmen aufzubauen.

Der Vorstandsvorsitzende des FRP, Andrij Hapon, betonte, dass die Stärkung der institutionellen Kapazitäten neue Möglichkeiten zur Skalierung von Unterstützungsprogrammen für kleine und mittlere Unternehmen eröffnet – insbesondere in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien.

Position der deutschen Partner

Während des Treffens hob Lisbeth Müller-Hofstede, stellvertretende Leiterin der Ukraine-Taskforce des BMZ, den bedeutenden Fortschritt des FRP beim Ausbau seiner organisatorischen Leistungsfähigkeit hervor und betonte die Wichtigkeit der Unternehmensunterstützung während des Krieges:

„Wir sehen ein enormes Potenzial der Ukraine, Investitionen in nachhaltige Lösungen im großen Maßstab auszubauen. Bei meinem Besuch in einem vom FRP unterstützten Unternehmen konnte ich die erfolgreiche Umsetzung energieunabhängiger Lösungen sehen – Solarmodule mit Batteriespeichern. Das ist ein reales Beispiel dafür, wie die Programme des FRP Unternehmen widerstandsfähiger machen.“

Lorenz Geßner, Leiter des KfW-Büros in der Ukraine, unterstrich, dass die deutsch-ukrainische finanzielle Zusammenarbeit auf die langfristige Entwicklung nachhaltiger Infrastruktur, die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen sowie die Einführung moderner Finanzierungsinstrumente – vergünstigte Kredite, Garantien und Investitionszuschüsse – ausgerichtet ist.

In diesem Jahr hat die deutsche Regierung über die KfW 40,5 Millionen Euro für neue Förderprogramme für KMU bereitgestellt, die der FRP über Partnerbanken bereits 2026 umsetzen will.

Im Fokus – Zugang der KMU zu Finanzierung und energieeffizienten Lösungen

Der erste stellvertretende Vorstandsvorsitzende des FRP, Valerij Majboroda, betonte, dass der Ausbau des Zugangs von Unternehmen zu langfristiger Finanzierung für die wirtschaftliche Erholung entscheidend ist:

„Die kommenden Programmen werden Unternehmen ermöglichen, energieeffiziente Technologien schneller einzuführen, ihre Resilienz zu stärken und regionale Wertschöpfung zu schaffen.“

Delegation von BMZ und KfW besuchte die Produktion von Goodevas

Im Rahmen des Besuchs in Kiew besuchte die deutsche Delegation das Unternehmen Goodevas – einen ukrainischen Hersteller von Kindermöbeln und Spielgeräten im Montessori-Stil.

Goodevas nahm am Programm „Gib deinem Unternehmen Energie“, das vom FRP mit Unterstützung der KfW, der Europäischen Union und der EU4Business-Initiative umgesetzt wird, teil. Dank dieser Zusammenarbeit konnte das Unternehmen Solarmodule und Batteriesysteme installieren und so vollständige Energieunabhängigkeit für seine Produktion erreichen.

Während ihres Besuchs machten sich die Gäste mit den Produktionsprozessen vertraut, sahen die eingeführten Energielösungen und wertschätzten die Arbeit eines ukrainischen KMU, das es geschafft hat, seine Infrastruktur selbst unter Kriegsbedingungen zu modernisieren.

Über Goodevas

Goodevas ist auf die Herstellung von Möbeln und Spielgeräten im Montessori-Stil für Kinder im Alter von 1 bis 7 Jahren spezialisiert. Die Marke ist in den USA, Kanada, der EU und dem Vereinigten Königreich über Amazon, Etsy und Shopify vertreten. Im Jahr 2025 entwickelt Goodevas zudem aktiv den Vertrieb auf dem ukrainischen Inlandsmarkt.